Immer wieder hören wir: „Was kostet das bei Ihnen? Ich bin bei einem Privatlehrer….“.
Hier nun ein bis zwei Denkanstöße um die richtige Entscheidung zu treffen.
Überlegen Sie genau wo liegen die Vorteile bei Privatlehrern und wo die Vorteile einer Musikschule?
Als erstes hören wir: der Privatlehrer kommt nach Hause und dann….. erst mal nichts oder eventuell noch „ich bekomme fürs gleiche Geld 15 Minuten mehr Unterricht“
Zurück zur Wurzel:
Der Privatlehrer, wie wir Ihn von früher kennen, kam tatsächlich ins Haus, gab mehr Unterricht fürs Geld und wurde nur für jede gehaltene Stunde bezahlt.
Im Laufe der Zeit hat sich dies aber geändert, so dass Privatlehrer sich mittlerweile die Ferien genauso bezahlen lassen wie dies an Musikschulen üblich ist. Allerdings nutzen Musikschulen die Ferien für organisatorische Dinge, Schulungen, Renovierungen, Akquise usw.
Hier ist schon der erste Fehler zu erkennen, denn
was wenn der Lehrer einmal für längere Zeit verhindert ist?
…in einer guten Musikschule wird dann einfach ein Ersatzlehrer zur Verfügung stehen.
Was ist wenn der Privatlehrer nach Hause kommt und Sie aus irgend einem Grund verhindert sind?
…wird er bezahlt oder nicht? Was ist mit seinen Fahrtkosten?
Wer bezahlt die Künstlersozialkasse für die Krankenkasse- und Sozialversicherungsbeiträge?
Wer bezahlt die Gema Kopierlizenzen?
…und vor allem möchten Sie solche Diskussionen führen?
… und wie wird das Ihrem Privatlehrer gefallen?
Was ist wenn das Equipment mal aussetzt, Der Verstärker funktioniert nicht oder es sind einfach mal keine Ersatzsaiten da? Das E-Piano streikt oder die letzten Drumsticks sind gebrochen?
…in einer guten Musikschule wechseln Sie einfach den Unterrichtsraum und weiter geht’s. Außerdem können sie dort bestes und topaktuelles Equipment erwarten.
Und wer überprüft die Qualifikation des Lehrers, seine Ausbildung und seine pädagogischen Fähigkeiten?
Ganz zu schweigen von rechtlichen Problemen, die Sie übrigens auch sehr schnell erreichen können.
Wir reden hier nicht über das Finanzamt und die ordnungsgemäße Versteuerung der Unterrichtsgebühren. Nein wir reden erst mal über lizenzrechtliche Probleme (obwohl das auch bei einigen Schulen nicht korrekt gehandhabt wird).
Stellen Sie sich vor Ihr Lehrer gibt Ihnen ab und an mal ein paar kopierte Noten mit.
Glauben Sie Ihr Privatlehrer wird diese Kopien über einen sehr teuren Lizenzkopiervertrag anmelden?
Sie sind haftbar falls dies nicht der Fall ist, denn Sie besitzen nun Raubkopien von urheberrechtlich geschützten Werken. Hier gilt: Unwissenheit schützt vor Schaden nicht.
Eine gute Musikschule zahlt für Kopieren pauschale Beiträge.
Nun könnten Sie sagen: aber ich bekomme mehr Unterrichtszeit.
Wir halten dagegen.
Es könnte sein das der Schüler vielleicht gar nicht in der Lage ist, mehr als eine halbe Stunde intensiven Einzelunterricht, aufzunehmen. Manchmal ist die letzte ¼ Stunde sehr ermüdend und hat eigentlich keinen Lerneffekt mehr.
Wer wirklich mehr schafft bekommt dies an einer Musikschule auch zu einem kleinen Aufpreis.
Nun wollen wir aber nicht jedes kleine Detail unter die Lupe nehmen und auch nicht jeden Privatlehrer verdammen. Wir wollen hier nur ein paar Denkanstöße zu Ihrer Entscheidung geben.
Unser Fazit zum Privatunterricht:
Nur wer wirklich keine Möglichkeit hat, den Unterricht in einer Musikschule zu besuchen, sollte auf einen Privatlehrer zurückgreifen.
Alles andere können Musikschulen auch… und das wahrscheinlich besser.